Säureaustritt
Technische Hilfe - Gefahrstoffunfall
Gefahrstoffunfall
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eingesetzte Kräfte
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Fahrzeugaufgebot
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Einsatzbericht
Wir wurden mit den Freiwilligen Feuerwehren Deetz-Badewitz und Jütrichau mit dem Stichwort "ABC-Einsatz" in die Karl-Marx-Straße gerufen. Hier war im Hausflur eines Wohnhauses Buttersäure ausgeschüttet worden. Der extrem unangenehme Geruch war bereits auf der Straße wahrnehmbar. Die Bewohner hatten das Gebäude bereits verlassen können, allerdings befand sich noch ein Hund in einer Wohnung.
Da wir weder die Menge noch die Konzentration der Säure kannten und die Dämpfe der Buttersäure neben dem unangenehmen Geruch zusätzlich stark haut- und atemwegsreizende Eigenschaften haben, war ein Vorgehen nur mit entsprechender Schutzausrüstung möglich. Während sich ein Trupp entsprechend ausrüstete, bauten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Jütrichau eine Sofort-Dekon auf. Die Kameraden aus Deetz-Badewitz begannen unmittelbar nach ihrem Eintreffen mit dem Aufbau eines Dekontaminationsplatzes. Das Szenario hatten wir mit beiden Feuerwehren erst vor Kurzem geübt.
Der Hund konnte nach kurzer Zeit aus der Wohnung gerettet werden, gleichzeitig wurden erste Lüftungsmaßnahmen eingeleitet.
Rücksprachen mit Fachberatern ergaben, dass sich die Säure am besten mit saugenden Tüchern aufnehmen lässt und verbleibende Reste mit Natron neutralisiert werden können. Die entsprechenden Materialien - auch zur sicheren Verpackung und Lagerung der vollgesogenen Tücher - mussten zum Teil von der Wache herbeigeschafft werden. (Back)Natron konnte uns ein Einkaufsmarkt zur Verfügung stellen - vielen Dank an das Kaufland Zerbst für die unkomplizierte Unterstützung.
Wir haben dann tatsächlich mit den Tüchern und dem Natron die Buttersäure beseitigen können und im Anschluss umfangreiche Belüftungsmaßnahmen durchgeführt. Gleichwohl sind die Bewohner - darunter eine Familie mit einem Kleinkind - zunächst nicht in in das Gebäude zurückgekehrt, sondern bei Bekannten/Verwandten untergekommen. Ein beim Einsatz beschädigtes Fenster wurde durch Kollegen des städtischen Bauhofs gesichert.
Nach der Dekontamination der Ausrüstung und der sicheren Verpackung aller Materialien zur späteren Entsorgung konnte der Einsatz gegen 22 Uhr beendet werden; hieran schloss sich die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft auf den Wachen an. Unsere Versorgungsgruppe hatte auf der Wache noch einen kleinen Imbiss für die eingesetzten Kameraden vorbereitet.

